Shetland
Dienstag 12. September 2023
Heute bleiben wir auf Mainland. Wir fahren nordwärts. Bereits nach etwa 3 Meilen machen wir einen kurzen Halt bei der Tingwall Kirk.
Tingwall Kirk wurde Ende der 1780er Jahre erbaut. Sie ist als „Mutterkirche der Shetlandinseln“ bekannt. Tingwall Kirk sieht auf den ersten Blick nicht nach viel aus. Sie ist immerhin die zweitälteste noch genutzte Kirche auf den Shetlandinseln. Aber auf dem Gelände befindet sich eine viel ältere Grabgruft, von der manche behaupten, sie sei Teil der ursprünglichen St.-Magnus-Kirche, die hier im 12. Jahrhundert erbaut wurde. Im Inneren des Gewölbes befindet sich eine Sammlung mittelalterlicher Grabsteine.
Bilder und Karten können durch anklicken vergrössert werden
Nach diesem kurzen Halt bei der Tingwall Kirk fahren wir weiter nordwärts über Aith zu einem Parkplatz von wo wir eine Wanderung zum Burn of Lunklet planen. Das Wetter ist wechselhaft. Die Sonne versucht sich langsam zu zeigen. Dadurch entsteht ein wunderschöner Regenbogen. Auch auf dieser Fahrt benützen wir die Strasse gemeinsam mit den Schafen.
Bilder und Karten können durch anklicken vergrössert werden
Burn of Lunklet
Altnordisch: lyngklettr (Felsen auf einer Heide)
Die Schlucht am Wasserfall beherbergt wilde Blumen, Bäume und Sträucher, die einst auf den Shetlandinseln verbreitet waren. Hier wachsen noch immer Arten wie Ohrweide, Geissblatt, Heckenrose, grosse Binse und schlankes Johanniskraut. Diese Blumen können wiederholtes Weiden nicht überleben und gedeihen nur ausserhalb der Reichweite von Schafen. Zusammen geben diese Pflanzen einen Hinweis darauf, wie ein Grossteil der Shetlandinseln ausgesehen haben könnte, bevor die Menschen mit der Bewirtschaftung des Landes begannen. Das Gebiet wird derzeit als Standort von besonderem wissenschaftlichem Interesse verwaltet. Der Wasserfall befindet sich in einem Gebiet namens Ramnahol (vom altnordischen Wort „hrafn-holl“, was „Rabenhügel“ bedeutet). Historisch gesehen haben Raben an diesem Ort seit Generationen gebrütet, und ihr charakteristischer Ruf ist hier im frühen Frühling zu hören.
Bilder können durch anklicken vergrössert werden
Gemütlich machen wir uns wieder auf den Weg in den Süden. Täglich schauen wir von unserem Häuschen hinunter auf Scalloway. Nun ist es Zeit, dass wir Scalloway auch einmal besuchen. Dies ist nun unser nächstes Ziel.
Scalloway
Altnordisch: Skálavágr (Bucht der Halle)
Scalloway war bis zum 18. Jahrhundert die Hauptstadt der Shetlandinseln. Das Gebiet ist reich an archäologischen Funden und der geschützte Hafen war über Jahrhunderte hinweg ein wichtiger Fischereihafen. Im 19. Jahrhundert war die Kabeljaufischerei ein wichtiger Wirtschaftszweig für Scalloway. Viele Familien waren beschäftigt, einige von ihnen lebten auf den vorgelagerten Inseln. Diese Inseln sind jetzt verlassen. Scalloway spielte auch während dem 2. Weltkrieg eine wichtige Rolle mit dem sogenannten Shetland-Bus. Der Shetland-Bus war ein Geheimkonvoi zwischen Shetland und Norwegen während der deutschen Besetzung Norwegens im Zweiten Weltkrieg. Flüchtlinge, Agenten und Vorräte wurden in kleinen Fischereifahrzeugen hin und her transportiert. Scalloway war ein wichtiger Stützpunkt für diese Operationen. Viele Flüchtlinge fanden im Norwegenhaus Zuflucht, das noch heute im Dorf steht.
Bilder und Karten können durch anklicken vergrössert werden
Wasserfall Burn of Lunklet
Karten können durch anklicken vergrössert werden