22.04.2011
Mit einer Verspätung von zwanzig Minuten startet unser Flugzeug um 11:10 am Euroairport Basel-Mulhouse-Freiburg. Ein ruhiger Flug mit meist klarer Sicht
führt uns nach einer effektiven Flugzeit von ca. anderthalb Stunden nach Manchester. Dass es dann nochmals so lang dauern wird, bis wir in unserem vorreservierten Mietwagen sitzen, wissen wir
noch nicht. Doch schön der Reihe nach.
Zuerst stehen wir im Flughafen Manchester über eine halbe Stunde bei der Ausweiskontrolle an. Die Wartezeit hat den Vorteil, dass wir jetzt nicht mehr lange auf
unser Gepäck warten müssen. Dieses dreht munter seine Runden auf dem Förderband und wartet auf uns. Das nächste Ziel ist der Schalter der Autovermietung Hertz. Auch hier ist warten angesagt, weil
nur eine Person am Schalter ist, aber vor uns noch 2 weitere Personen abgefertigt werden müssen. Unser Warten ist aber umsonst. Wir stehen am falschen Schalter an. Wir sind mit einem Flug der
SWISS gekommen. Der Flug wurde aber nur im Auftrag der SWISS durch BMI (British Midland International) ausgeführt. Flugzeuge der SWISS werden in Manchester im Terminal 1 abgefertigt. Flugzeuge
von BMI jedoch im Terminal 3. Hertz hat nun unser Auto bei ihrem Schalter in Terminal 1 bereit gestellt. Also wieder ein Fussmarsch zu Terminal 1. Wir laufen zuerst zu Terminal 2 und dann…. Ja,
da ist nichts. Nirgendwo ein Terminal 1. Auch kein Wegweiser dorthin. Nach umherirren und herumfragen wird uns dann erklärt, dass wir zuerst ins Terminal 2 gehen müssen und dort finden wir auch
das Terminal 1. Nun sind wir am richtigen Ort. Die Abfertigung geht schnell vor sich und endlich können wir unser Fahrzeug in Beschlag nehmen.
Wir fahren gleich los, Richtung Norden bis Penrith. Von dort in westlicher Richtung in den Lake District National Park. Wir machen einen kleinen Abstecher dem See
Ullswater entlang bis zuhinterst nach Martindale und Sandwick. Anschliessend fahren wir wieder zurück. Ein kurzes Stück auf der anderen Seite dem Ullswater entlang. Anschliessend wieder nach
Norden, wo wir in Troutbeck auf die Hauptstrasse Richtung Keswick fahren. Keswick ist unser heutiges Etappenziel. Keswick ist ein wunderschönes, malerisches Städtchen. Leider empfinden dies auch
andere Leute so. Infolge Osterferien sind fast alle Übernachtungsmöglichkeiten ausgebucht. Fast, aber nicht ganz. Wir haben Glück und haben in einem Guesthouse noch das letzte Zimmer
bekommen.
Nach einem guten indischen Nachtessen bei angenehmer Temperatur draussen, schlendern wir durch das hübsche Städtchen bevor wir uns zur Ruhe begeben.
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23.04.2011
Die Sonne hat sich verzogen. Der Himmel ist bedeckt. Nach einem gemütlichen Frühstück schlendern wir noch durch die Gassen von Keswick, wo gerade Markt ist. Was uns
auffällt ist, wie viele Leute mit Hunden unterwegs sind. Offenbar sind hier die Leute grosse Hundefreunde. Trotz der vielen Hunde sieht man aber nirgends Hundekot auf der Strasse.
Nun geht die Reise weiter. Wir fahren vorerst dem Derwent-Water entlang Richtung Süden. Bei Grange überqueren wir den Dervent-River und fahren Richtung Swinside. Auf
halber Distanz parkieren wir unser Auto und wandern zu Fuss den Berg hoch, um den See, Derwent-Water von oben zu betrachten. Das Wetter, bedeckt aber ohne Regen, ist ideal zum Wandern, trübt
jedoch zum Teil die Aussicht. Nach dem Abstieg fahren wir alles über Nebenstrassen zuerst wider nach Norden bis Swinside und anschliessen nach Süden bis Buttermere. Die Strasse ist teilweise so
eng, dass nur für ein Auto Platz vorhanden ist. Offizielle Ausweichplätze sind sehr dünn gesät. Trotzdem klappt es immer wieder entgegen kommenden Fahrzeugen auszuweichen. Inzwischen hat es zu
regnen begonnen. Wir sind froh, dass wir unsere Wanderung noch bei trockenem Wetter beenden konnten.
Es ist jetzt bereits 14:00h. In Buttermere gönnen wir uns ein verspätetes Mittagessen. Gestärkt fahren wir gemütlich weiter, immer wieder mit kurzen Zwischenhalten,
über Loweswater, Ennerdale Bridge nach Calder Bridge. Wir sind nun an der Westküste. Es ist bereits später Nachmittag geworden. Langsam schauen wir uns nach Übernachtungsmöglichkeiten um.
B&B’s hat es viele, aber überall mit dem Schild „NO VACANCIES“ (keine freien Zimmer) angeschrieben. Bei einem Bauernhof, welcher ebenfalls Übernachtungen anbietet, wollen wir unser Glück
versuchen. Leider ist auch hier kein Zimmer frei. Doch der Besitzer nimmt das Telefon und nach mehreren Anrufen hat er uns eine Übernachtungsmöglichkeit organisiert. Nachdem er uns den Weg
erklärt hat machen wir uns auf zu unserer neuen Unterkunft. Es ist ein 1790 erbauter alter englischer Herrschaftssitz südlich von Holmrook. Wir beschliessen hier mindestens 2 Nächte zu
bleiben. Die Wolken haben sich verzogen und die Sonne scheint wieder. Nachdem wir unser Gepäck abgeladen haben fahren wir nach Ravenglass. In diesem kleinen Dorf am Meer vertreten wir uns die
Beine und geniessen die Abendsonne. Anschliessend fahren wir an den Strand bei Bootle und schauen der Sonne zu, wie sie über dem Horizont verschwindet.
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24.04.2011
Der heutige Tag beginnt mit strahlender Sonne und fast wolkenlosem Himmel. Diese Wetterveränderung kündigte sich schon gestern Abend an. Nach einem ausführlichen
Frühstück, serviert vom Hausherrn Alan, fahren wir zum Wast-Water. Hier befinden sich, der höchste Berg, die kleinste Kirche und der tiefste See von England. Zuhinterst, bei Wasdale Head,
parkieren wir unser Auto und unternehmen eine ca. 2 stündige Wanderung. Anschliessend fahren wir, mit kleinen Zwischenhalten wieder dem See entlang zurück über Santon Bridge nach Eskdale Green.
Dort parkieren wir. Erneut geht es zu Fuss weiter. Wir unternehmen eine Rundwanderung ins Giggle Alley.
Nach der Wanderung ist es bereits 3 Uhr nachmittags. Zeit also für ein verspätetes Mittagessen. Ein tolles Restaurant mit dem Namen King George drängt sich uns
richtig auf. Draussen auf dem Vorplatz, setzen wir uns an einen Tisch und schauen uns die Speisekarte an. Nebst einer grossen Auswahl spricht uns die Position Cesar-Salad an. Wir haben zwar so
unsere Bedenken. Es ist bekannt, dass die Englische Küche nicht unbedingt das ist, was sich ein Feinschmecker wünscht, schon gar nicht wenn es um Salat geht. Trotzdem wagen wir den Versuch. Alle
unsere Befürchtungen waren erfreulicherweise umsonst. An dem, was uns nun vorgesetzt wird gibt es nicht das Geringste auszusetzen.
Wir beschliessen, noch eine kleine Rundreise zu unternehmen, bevor wir zu unserer Unterkunft zurückkehren. Wir fahren durch das Eskdale-Valley über den extrem steil
ansteigenden Hardknott-Pass. Ständig muss auf den Gegenverkehr geachtet werden, da es sich um eine Strasse handelt, welche nur ein wenig breiter als ein Auto ist. Kreuzen wird jedes Mal zu einem
Erlebnis. Nach dem Pass fahren wir Richtung Süden, an Seathwaite vorbei bis Ulpha. Dort führt die Strasse steil nach oben auf eine Hochebene und anschliessend wieder hinunter nach Eskdale Green,
wo wir beim Restaurant King Georg die Rundreise beenden. Nach einer ca. halbstündigen Fahrt erreichen wir unsere Unterkunft.
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25.04.2011
Auch heute begrüsst uns die Sonne. Der Himmel ist zwar mit Wolkenstreifen durchzogen. Trotzdem können wir davon ausgehen, dass es auch heute ein sonniger Tag wird.
Wir beschliessen, noch eine dritte Nacht bei Alan zu bleiben. Heute ist eine 3 Pässefahrt angesagt. Wir fahren zuerst, wie schon gestern über den Hardknott-Pass. Mit seiner Steigung und Gefälle
teilweise bis 33% eine Belastung für Kupplung und Bremsen, zumal teilweise angehalten werden muss, um entgegenkommenden Fahrzeugen ausweichen zu können. Dies wäre eine gute Gelegenheit für
Fahrschühler, das Anfahren am Berg zu üben, allerdings auf Kosten der Kuplung. Als zweiter Pass überqueren wir den Wrynose-Pass. Mit seiner Steigung von bis 25% nicht viel weniger anspruchsvoll
als der Hardknotte-Pass. Der dritte Pass schein keinen Namen zu haben, jedenfalls nicht auf der Landkarte. Ich nenne ihn einfach Nameless. Auf der Passhöhe befindet sich ein Hochplateau mit einem
kleinen See. Diese Landschaft lädt uns zu einer anderthalb stündigen Wanderung ein. Nach dieser Wanderung fahren wir wieder hinunter ins Tal. Über Great Langdale und Skelwith Bridge erreichen wir
Coniston. Coniston ist ein schmucker Ort am Coniston Water. Hier machen wir Halt, schlendern ein wenig durch den Ort und beschliessen, da es bereits wieder Nachmittag geworden ist, unser
Mittagessen einzunehmen.
Anschliessend fahren wir auf der Ostseite dem Coniston Water Richtung Süden. In Lowick Green zweigen wir auf die A5092, fahren zuerst nach Westen und anschliessend
nach Norden bis nach Whitehaven. Es ist ein ganz neues Gefühl, wieder auf einer Strasse zu fahren, welche so breit ist, dass sich zwei Autos problemlos kreuzen können. Whitehaven war einst eine
bedeutende Hafenstadt. Davon ist nur mehr der Jachthafen übrig geblieben. Wir spazieren ein wenig durch die Strassen von Whitehaven. Es ist etwa sechs Uhr abends. Erstaunlicherweise sind die
Strassen aber bereits fast menschenleer. Somit beschliessen wir, wieder zurück zu fahren.
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26.04.2011
Es macht den Anschein, dass wir heute wieder mit echt britischem Wetter rechnen müssen. Der Himmel ist verhangen. Wir beschliessen zuerst ausgiebig zu frühstücken.
Während dieser Zeit bläst der Wind einen grossen Teil der Wolken fort. Wir können uns tatsächlich zum zweiten Kaffee in den grossen Garten setzen und zwar bei kühler Temperatur, jedoch mit
Sonnenschein einige Ansichtskarten schreiben. Wir werden heute unsere Unterkunft, wo wir drei Nächte wahren, verlassen und uns auf die Reise zu einem neuen Ziel begeben. Das Wetter ist nach wie
vor unbeständig. Wir beschliessen, uns mehrheitlich in Küstennähe zu bewegen und nicht ins Landesinnere zu fahren. An der Küste herrscht meist ein starker Wind, welcher zwischendurch die Wolken
vertreiben könnte. Wir fahren Richtung Süden und machen am Strand von Silecroft Halt. Edith kann sich kaum satt sehen an den vielen farbigen Steinen am Strand und will unbedingt ihre Sammlung von
Steinen erweitern. Nun, Übergewicht beim Rückflug kann man ja mit Kreditkarte bezahlen. Nachdem Edith anderthalb Stunden Ihre Sammlung an Steinen vervollständigt hat ist es bereits Nachmittag und
es beginnt zu regnen. Wir beschliessen, in den nächst grösseren Ort, nämlich nach Millom zu fahren und dort unser Mittagessen einzunehmen. Dort angekommen merken wir, dass der Ort zwar hübsch
aber doch nicht so gross ist, dass irgendein Restaurant für zwei Verrückte nachmittags um zwei noch ein warmes Essen serviert. Also fahren wir weiter bis Ulverston. In diesem Städtchen haben wir
Glück und kriegen auch am Nachmittag eine warme Mahlzeit.
Es regnet immer noch und wir merken, dass unsre Rechnung nicht aufgegangen ist. In weiter Ferne sehen wir, dass es im Landesinneren zaghaft aufhellt, während es in
Küstennähe weiter regnet. Wir beschliessen, wieder Richtung Norden in die Gegend vom Windermere-Lake zu fahren. Es wird auch langsam Zeit, für eine Unterkunft besorgt zu sein. Wieder müssen wir
feststellen, dass praktisch alles ausgebucht ist. Nach vielen Fahrten kreuz und quer durch die Gegend lernen wir zwar viele hübsche Gegenden kennen, doch leider keine freie Unterkunft. Doch
Beharrlichkeit führt schlussendlich zum Ziel. In Coniston finden wir eine hübsche Unterkunft. Wir beschliessen, hier 2 Nächte zu bleiben.
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27.04.2011
Heute ist wieder ein wunderschöner Tag. Die Sonne scheint. Dieses Wetter lädt uns für eine Bergwanderung ein, sofern man bei Höhen von 300 – 400 Metern schon von
Bergen sprechen kann. In der Nähe von Coniston steigen wir auf zu einem Hochplateau im Gebiet Thilbertwaite-Fells und Wetherlam. In diesem Gebiet wurden Kupfer und Schiefer abgebaut. Wir wandern
an diversen, in früherer Zeit ausgebeuteten Schiefersteinbrüchen vorbei. Über 3 Stunden waren wir unterwegs und konnten die Natur geniessen.
Es ist bereits Nachmittag und wir beschliessen, dass nun Sightseeing angesagt ist. Wir fahren Richtung Windermere. Von dort auf den 1481 Fuss hohen Kirkstone Pass.
Nach einem Rasthalt fahren wir wieder hinunter nach Ambleside und Windermere. In Windermeere schlendern wir ein wenig durch das Städtchen. Zum Essen gibt es erfahrungsgemäss am Nachmittag nichts
(ausser Fish and Chips). Also fahren wir weiter nach Bowness–on-Windermere. Mit einer kleinen Fähre überqueren wir den Lake Windermere. Ohne konkretes Ziel fahren wir durch die idyllischen
Strässchen und Ortschaften in der Gegend zwischen Lake Windermere und Coniston Water. Wir stellen unser Auto vor unserer Unterkunft ab und gehen zu Fuss in die Ortschaft Coniston mit der Absicht
eine Kleinigkeit zu essen. Vermutlich haben wir das falsche Restaurant ausgesucht. Wir konnten uns bis jetzt nirgends über das Essen beklagen. Was wir hier aber vorgesetzt bekommen ist genau das,
was man sich früher unter englischer Küche vorstellte. Um doch noch eine positive Bemerkung zu machen: „Das Bier war gut“. Während unserem Spaziergang zur Unterkunft haben wir Gelegenheit einen
Teil von dem, was wir trotzdem gegessen haben zu verdauen.
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28.04.2011
Wieder beginnt ein sonniger Tag. Wir beschliessen den Lake-District zu verlassen und zum Yorkshire Dales National Park zu fahren. Über Windermere, Kendal, Sendbergh
fahren wir nach Garsdale. Garsdale hat nur wenige Häuser aber eine Eisenbahnlinie und einen wunderschönen Bahnhof fast im Niemandsland. Selbstverständlich ist es uns wert anzuhalten und diesen
Bahnhof, sowie auch die imposanten Bahnviadukte anzuschauen. Wir verbinden diesen Halt mit einer kurzen Wanderung. Anschliessend zweigen wir wieder auf die uns vertrauten „Single Track Roads“.
Wir fahren steil bergan, über ein Hochplateau und auf der anderen Seite wieder hinunter. Dabei treffen wir nochmals auf die Bahnlinie und einen ebenso hübschen Bahnhof in Dent, welche sich stolz
als höchste Eisenbahnstation Englands betitelt. Sie liegt ja auch auf einer sagenhaften Höhe von 1150 Fuss (ca. 380 Meter).
Weiter fahren wir auf Nebenwegen durch das Land und kommen nochmals an einem imposanten Eisenbahnviadukt vorbei. Durch viele meist hübsche Dörfchen und teils fast
endlos weite wilde menschleere Gebiete erreichen wir das kleine Ort mit dem Namen Litton. In diesem Ort wohnen ca. 50 Personen in den wenigen Häusern. Vor einem der Häuser sehen wir ein Schild
mit dem Hinweis, dass hier Übernachtung und Frühstück angeboten wird (B&B). Wir erkundigen uns und bekommen ein Zimmer. Eines der wenigen Häuser in diesem Ort ist sogar ein Restaurant. Nach
den schlechten Erfahrungen vom Vorabend versuchen wir mit Vorsicht in diesem Restaurant etwas zu essen. Zu unserer freudigen Überraschung wird uns ein tadelloses Essen serviert.
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29.04.2011
Heute ist unser letzter Tag an welchem wir unterwegs sind. Morgen werden wir zum Manchester Airport fahren, unser Auto abgeben und anschliessend mit dem Zug nach
Sheffield fahren. Wir beschliessen durch das Land zu fahren, um noch möglichst viele Eindrücke mitzunehmen und gegen den späten Nachmittag in der Nähe der Autobahn M6 zu übernachten. Also fahren
wir, wenn immer möglich auf kleinen „Single Track Roads“ Richtung Nordosten. Das Wetter scheint heute nicht sehr beständig zu sein. Es wechselt ab zwischen stark und leicht bewölkt bis zu ganz
wenigen Regetropfen. Dazwischen zeigt sich aber auch wieder die Sonne. Wir können uns wirklich nicht beklagen. Ein eisiger Wind begleitet uns. Dies merken wir, wenn wir zwischendurch aussteigen
und bei kleinen Wanderungen die Beine vertreten. Wir fahren durch kleine Dörfer, zwischendurch aber auch durch Niemandsland. Bei Leyburn zweigen wir ab und besichtigen das Bolton Castle. Auf
diesem Castle wurde die schottische Königin Mary Stuart während ihrer 18 Jahre dauernden Gefangeschaft für ein halbes Jahr festgehalten. Dies teilweise unter durchaus angenehmen Bedingugen. 50
Bedienstete hatte Mary Stuart während dieser Gefangenschaft zur persönlichen Verfügung. Nach diesem kleinen Geschichtsunterricht ist es Zeit, die Fahrtrichtung zu ändern. Wir fahren quer
durch den Yorkshire Dales Nationalpark Richtung Südwesten bis wir gegen Abend in Lancaster ankommen. Die Idee ist, in Lancaster ein Guesthouse zu finden und anschliessend in der Stadt indisch
essen zu gehen. Leider ist es nichts mit einem Guesthouse. Wie finden wir als Ortsunkundige mit dem Auto ein Guesthouse? Zweimal haben wir zwar Glück. Doch, weil am Montag ein Feiertag
ist, sind die Unterkünfte alle ausgebucht. Wir beschliessen weiter zu fahren. Als wir aus der Stadt hinaus fahren, sehen wir plötzlich ein Schild „B+B“ (Bed and Breakfast). Tatsächlich ist hier
noch ein Zimmer frei. Nachdem wir die persönlichen Dinge, welche wir für die Nacht brauchen, ins Zimmer gebracht haben fahren wieder nach Lancaster um nun wirklich indisch zu essen. Von unserer
Hauswirtin bekamen wir die Information, wo sich ein gutes indisches Restaurant befindet. Nun stehen wir in der richtigen Strasse, finden aber das Restaurant nicht. Zwei Personen an der
Bushaltestelle bemerken uns und fragen, ob wir Probleme haben. Wir erklären ihnen, dass wir das indische Restaurant suchen. Bereitwillig gaben sie uns den Hinweis, dass wir um den Häuserblock
herum laufen müssen. Dies tun wir auch, finden aber wieder nichts. Erst ein erneuter Hinwies hilft uns weiter. Das Restaurant befindet sich in einer ehemaligen Kirche. Endlich am Ziel unserer
Wünsche fragt uns der Kellner, ob wir in Lancaster Ferien machen. Wir erklären Ihm, dass wir jetzt einige Tage unterwegs waren und morgen nach Sheffield reisen, zum Finale der
Snooker-Weltmeisterschaft. Sofort waren wir in ein Gespräch über Snooker verwickelt. Nach einem guten indischen Essen verlassen wir das Lokal. Der Mann am Empfang ruft uns zu: „Enjoy the Snooker
Final“. Offenbar hat unser Kellner dem ganzen Personal erzählt, dass wir zum Snooker-Final gehen.
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30.04.2011
Heute gibt es nicht viel zu erzählen. Wir fahren die Autobahn M6 Richtung Süden und anschliessend die M56 nach Osten zum Manchester Airport. Dort geben wir das Auto
ab und fahren mit dem Zug ca. fünfviertel Stunden nach Sheffield. Im Hotelzimmer wäscht Edith alle ihre, in den letzten Tagen gesammelten Steine und sortiert sie. Es ist später Nachmittag
geworden. Wir beschliessen uns ein wenig die Füsse zu vertreten und in die Stadt zu gehen. Das Zentrum von Sheffield ist wirklich hübsch. In der Stadt ist aber die Snooker-Welmeisterschaft
überall präsent. Es wird nun langsam Zeit etwas zu essen. Plötzlich sieht es so aus, wie wenn es in Sheffield keine Restaurant’s mehr gäbe. Nach einem kleinen Fussmarsch werden wir bei einem
Italiener fündig. Der Kellner, selbst Italiener, hatte viel Spass, sich mit uns zu unterhalten, dass er oftmals fast vergisst die übrigen Gäste zu bedienen.
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01./02.05.2011
Bereits im Oktober letzten Jahres mussten die Karten gekauft werden. Nun ist es endlich soweit. Das Finale der Snooker-Weltmeisterschaft im Crucible-Theatre in Sheffield. Snooker geniesst im anglikanischen Raum eine unheimliche Popularität. Ungefähr 4 Millionen Personen betreiben alleine in Grossbritannien diesen Sport. Was für die Tenniswelt Wimbledon ist für Snooker-Spieler die Weltmeisterschaft in Sheffield. Dieses Turnier dauert mehr als zwei Wochen. Allein der Final wird über 2 Tage à je 2 Sessions ausgetragen. Der Sieger gewinnt, nebst dem Titel und dem Pokal auch noch die ansehnliche Summe von einer Viertelmillion britischer Pfund.
Die Finalpaarung verspricht dieses Jahr ein spannendes und attraktives Endspiel. Zwei Offensiv-Spieler, welche sich nicht lange mit unnötigem Sicherheitsspiel aufhalten.
Auf der einen Seite der erst 21jährige Engländer Judd Trump, welcher sich über die Qualifikation ins Finale emporarbeitete.
Auf der anderen Seite der schottische Routinier John Higgins, welcher den Titel bereits dreimal holte.
Wir schlendern am Morgen durch Sheffield und begeben uns dann zu den „heiligen Hallen“ des Crucible-Theaters, wo um 14.00 die erste von 4 Sessions beginnt. Als sich die Reihen langsam füllen, wird das Publikum durch den Master of Ceremony, Rob Walker auf das Turnier eingestimmt. Und dann betreten die Protagonisten unter dem Applaus des Publikums, zuerst der Schiedsrichter Jan Verhaas aus den Niederlanden und anschliessend die Spieler Judd Trump und John Higgins die Arena. Was wir nun präsentiert bekommen, ist Snooker vom feinsten. Die beiden schenken sich nichts. Nach dem Ende der zweiten Session, welche um 19:00h begann, zeichnet sich sogar eine Sensation ab. Es führt der Neuling Judd Trump.
Auch der zweite Tag, mit den Sessions 3 und 4, zeigt uns ein attraktives Turnier in einer unbeschreiblichen Atmosphäre, welches am Schluss doch der Routinier John Higgins für sich entscheiden kann. Sicher, das Turnier hätten wir auch zu Hause am Fernsehen anschauen können. Wir hätten aber nichts von der grandiosen Atmosphäre im Crucible-Theater mitbekommen.
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03.05.2011
Bereits um 04:15h stehen wir auf. Wir packen noch die restlichen Sachen ein. Um Gewicht zu sparen ziehen wir Wanderschuhe an und packen nur die leichteren Halbschuhe in die Koffer. Trotzdem sind die Koffer, wegen den gesammelten Steinen, mehr als 10 Kilo schwerer. Wir checken aus im Hotel. Der Fussmarsch zum Bahnhof dauert etwa 10 Minuten. Dort steht unser Zug bereit. Fahrplanmässig um 05:11 verlässt der Zug den Bahnhof von Sheffield. Die Bahnfahrt zum Manchester-Airport dauert etwas über eine Stunde. Mit Herzklopfen checken wir unser Gepäck für den Rückflug nach Zürich ein. Die Waage zeigt ganz deutlich, wir haben 15 Kilo mehr als das erlaubte Gewicht. Im Kopf rechnen wir bereits aus, was dies kosten wird. Erstaunt sind wir, dass die Person am Schalter lediglich ein rotes Band mit der Aufschrift „Heavy Weight“ an den Koffer klebt, aber keine Mehrkosten verrechnet. Glück gehabt. Wir frühstücken im Restaurant und gehen anschliessend zu unserem Gate.
Mit einer kleinen Verspätung startet unser Flugzeug gegen 9 Uhr Richtung Zürich.
Wir haben einen problemlosen Flug, allerdings infolge Wolken ohne Sicht nach unten. Kurz vor 12:00 (wir haben eine Stunde Zeitdifferenz gegenüber Manchester) landen wir in Zürich, nehmen das Gepäck vom Förderband und fahren mit dem Zug nach Basel.
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